Dethleffs nimmt Produktion wieder auf

Dethleffs nimmt Produktion wieder auf

9. April 2020 Aus Von Jörg Nullmeyer

Durch die Corona-bedingte Unterbrechung der Lieferkette setzte der Reisemobil-  und Caravan-Hersteller Dethleffs vom 25. März bis einschließlich Ostermontag die Produktion seiner Fahrzeuge aus. Betroffen waren davon alle Fertigungsbänder und alle produktionsbeteiligten Abteilungen sowie das Ausstellungszentrum. Ab 14. April nimmt Dethleffs in Isny die Produktion unter strikten Hygienevorschriften und nach einer Online-Schulung aller Mitarbeiter zu den umgesetzten Maßnahmen wieder auf.

„Ein 16-köpfiges Team hat, unterstützt durch ein Hygieneinstitut, die produktionsfreie Zeit genutzt und eine Vielzahl an Vorkehrungen in all unseren Abteilungen in die Wege geleitet und umgesetzt“, verkündet Alexander Leopold,  Vorsitzender der Dethleffs Geschäftsleitung.

„Wir haben das große Glück, dass wir bisher von einem Corona-Fall verschont geblieben sind. Oberste Priorität aller Handlungen und Maßnahmen ist deshalb auch weiterhin, Kontakte zu vermeiden, um das Ansteckungsrisiko so gering wie möglich zu halten., so Leopold weiter.

Markierungen für Sicherheitsabstand

(Foto: Dethleffs)So sind nun an allen Stationen im Unternehmen, an denen mehrere Menschen zusammenkommen, wie beispielsweise an den Stempeluhren, blaue Fußabdrücke auf die Hallenböden in Abständen von 1,5 m geklebt. Auch die morgendlichen „Shop-Floor-Runden“, in denen Teamleiter und Meister täglich die Arbeitsabläufe vor Produktionsbeginn mit ihrem Team besprechen, sind so ausgerichtet, dass die Abstände durch Klebemarkierungen aufgezeigt und so eingehalten werden können.

„Höchstwahrscheinlich werden wir auch ab 14. April ausreichend Gesichtsmasken für die komplette Belegschaft haben“, fährt Leopold fort. „Hier werden wir von unseren Textillieferanten unterstützt, die sonst Gardinen oder andere Stoffe für unsere Fahrzeuge fertigen.“

(Foto: Dethleffs)Weitere Schutzmaßnahmen sind Handwasch- und Desinfektionsmöglichkeiten an allen Eingängen. Außerdem ist der Zugang zum Firmengelände begrenzt und wird strikt kontrolliert. Außerdem sind Dienstreisen nur noch bei absoluter Notwendigkeit möglich.  Viele Verwaltungsmitarbeiter arbeiten aus dem Home-Office. Statt Vorort-Termine finden Videokonferenzen statt und die Arbeitsplätze sind räumlich entzerrt. Dafür wurden in den Büroräumen Schreibtische auseinandergerückt. In den Verwaltungsabteilungen wird zwischen Home-Office und Bürotagen bei den Mitarbeitern durchgewechselt, so dass sich nie zu viele Mitarbeiter in einem Büro befinden und eine mögliche Ansteckung minimiert wird.

Auch für Besprechungen gibt es neue Regeln. „Wir haben unsere Sitzmöglichkeiten in den Konferenzräumen so reduziert, dass bei einer Maximalbelegung immer noch die Mindestabstände eingehalten werden können.“, erklärt Alexander Leopold. „Einige Besprechungsräume mussten wir vorsorglich schließen, da sie den strengen Hygiene- und Abstandsvorschriften nicht standhalten konnten. Vor und in jedem Konferenzraum gibt es ausführliche Hinweisschilder, was zu beachten ist und wie viele Personen maximal im Raum sein dürfen.“

Multi-Tool „Coroni“ zum Hygieneschutz

(Foto: Dethleffs)Auch in der Produktion hat das 16-köpfige Team allein 32 Hygieneschilder mit Bild und Text in verschiedenen Sprachen entworfen, da bei Dethleffs insgesamt 33 Nationalitäten arbeiten. Die grafischen Darstellungen reichen vom Bedienen
der Lastkräne über das Fahren mit Staplern, den Umgang mit „Akkustationen“, Werkzeugen oder Gehörschutz bis hin zur richtigen Nutzung der Stempeluhren und Lichtschalter. Speziell für Letzteres hat sich Dethleffs etwas Besonderes einfallenlassen: den „Coroni“. Dieses hilfreiche Multifunktions-Handgerät ist aus Holzschichtplatten gefräst. Es ist wie eine Art Schweizer Taschenmesser, mit dem sich Wasserhähne, Fenster und Türen öffnen oder schließen sowie Mikrowellen und Tastaturen körperkontaktlos bedienen lassen. Solch ein „Hygiene-Tool“ liegt für alle Mitarbeiter bereit.

Kantine & Ausstellung bleiben geschlossen

Vorerst noch geschlossen bleiben die Kantine und das Ausstellungszentrum. „Für die Kantine suchen wir eine alternative Lösung. Ins Ausstellungszentrum kommen vor allem Besucher von außerhalb. Gerade bei der Innenbesichtigung eines Fahrzeugs kann es zu näherem Kontakt kommen. Daher  bleibt das Zentrum nach wie vor geschlossen.  Sobald dort wieder Besuche möglich sind, wird Dethleffs dies öffentlich bekannt geben.

Weitere Infos: www.dethleffs.de