Road Zipper soll Staus reduzieren

Road Zipper soll Staus reduzieren

27. Januar 2020 Aus Von Jörg Nullmeyer

Im Zuge eines Pilotversuchs seit Dezember 2019 soll der Road Zipper Staus reduzieren. Ort des Versuchs ist die Großbaustelle zwischen dem Autobahndreieck Holledau und der Anschlussstelle Langenbruck. Neben weniger Staus erhöht sich so auch auch die Verkehrssicherheit.

So funktioniert der Road Zipper

Ins Deutsche übersetzt bedeutet Road Zipper „Straßen-Reißverschluss“. Dabei verbindet er keine Straßen, sondern kann durch verändern der Fahrbahnteiler je nach Verkehrsaufkommen die Fahrstriefen verbreitern oder verschmälern und so aus zwei Fahrstreifen drei machen oder umgekehrt.

Das rund 13 Meter lange und etwa 22 Tonnen schwere System, das einem Lastwagen ähnelt, nimmt die Betonschutzwand zwischen den Richtungsfahrbahnen auf und verschiebt sie bei einer Fahrgeschwindigkeit von rund acht Kilometern pro Stunde auf einer Schiene unter dem Fahrzeug rund drei Meter auf die andere Seite. Dieser Vorgang erinnert stark an einen Reißverschluss. Das alles geschieht vollautomatisch und während der Verkehr läuft. Der Road Zipper schafft damit in einer Stunde, was normalerweise mehrere Tage dauert.

Pendlerstaus reduzieren

In der Baustelle zwischen Holledau und Langenbruck stehen den Autofahrern pro Richtung nur zwei Fahrstreifen zur Mit dem Roadzipper lassen sich die Fahrbahnen leicht neu aufteilen.(Foto: Autobahndirektion Südbayern)Verfügung – zwei in Richtung Nürnberg, zwei in Richtung München. Wünschenswert wären während der Rush-Hour und der hohen Verkehrsdichte drei Fahrspuren. Jetzt  wird die fünfte Fahrspur bedarfsabhängig einmal der einen und einmal der anderen Fahrtrichtung zugeordnet.

Konkret fahren morgens viele Pendler nördlich der Anschlussstelle Holledau in Richtung Ingolstadt/Nürnberg. Der Road Zippers setzt die Begrenzungen so um, dass drei Fahrstreifen in Richtung Norden entstehen. Mittags setzt der Road Zipper die Schutzwand um, wodurch sich nachmittags drei Fahrstreifen in Richtung München ergeben. Die Fahrspuren werden somit je nach Verkehrslage zur Verfügung gestellt.

Was sich die Experten davon versprechen

Road Zipper haben sich bereits in den USA, in Österreich und in den Niederlanden bewährt. Unbestritten ist, dass sich damit speziell der Berufsverkehr in einem Baustellenbereich besser managen lässt. Komplett vermeiden lassen sich Staus aber nicht, darin sind sich die Experten einig. Erste Ergebnisse aus dem Pilotprojekt auf der A9 erhofft sich das Bayerische Verkehrsministerium nach Fertigstellung der Dauerbaustelle und der anschließenden Auswertung 2021.

Bewährtes Prinzip

Schon vor Jahren gab es auf der A95 (Garmisch-Partenkirchen – München) eine ähnliche Regelung der Fahrstreifen. Der Erfog war beeindruckend. Während der viermonatigen Bauzeit konnten dort mehr als 200.000 Staustunden vermieden werden. Dabei wurde einfach die entsprechende Spur gesperrt beziehungsweise freigegeben. Mit dem Road Zipper kann zusätzlich eine kleine Schutzwand relativ schnell zwischen den Fahrtrichtungen über die gesamte Länge versetzt werden. Eoin großes Plus an Sicherheit und ein guter Schutz vor Gegenverkehrsunfällen.

Weitere Infos: www.lindsay.com