Mazda forscht an Biokraftstoff aus Mikroalgen
26. April 2020Mazda Unternehmen hat gemeinsam mit der Hiroshima University und dem Tokyo Institute of Technology im Juli 2016 ein Forschungsprojekt ins Leben gerufen, welches sich mit der Entwicklung eines flüssigen Biokraftstoffs aus Mikroalgen beschäftigt. Die Japaner streben im Vergleich zum Stand von 2010 eine Verringerung der CO2-Emissionen des Unternehmens um 50 Prozent bis 2030 und um 90 Prozent bis 2050 an.
Hybrid- statt E-Antrieb
Die Forschungsgruppe geht davon aus, dass trotz einer Eletrifizierung des Antriebs Verbrennungsmotoren auch in zehn Jahren noch rund 95 der global produzierten Fahrzeuge Verbrennungsmotoren haben werden. Entscheidend dabei ist die globale Betrachtungsweise. Nach Einschätzung der Forscher wird Flüssigkraftstoff bis 2040 in der individuellen Mobilität dominierend bleiben. Aus diesem Grund sieht Mazda die größte Chance für eine schnelle CO2-Reduzierung in der Entwicklung erneuerbarer, nachhaltiger Flüssigkraftstoffe.
Algen sind CO2-neutral
Da der Algen-Biokraftstoff bei der Verbrennung nur so viel CO2 freisetzt, wie zuvor durch das Wachstum der Algen durch Photosynthese der Atmosphäre entzogen wurde, könnte man eine CO2-Neutralität von Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor zu erreichen. Mikroalgen-Biokraftstoff hat neben dem niedrigen Flammpunkt als erneuerbarer Flüssigkraftstoff zahlreiche positive Eigenschaften.
So entsteht dieser Kraftstoff aus einer Biomasse, die nicht in Konkurrenz zu pflanzlichen Lebensmitteln auf landwirtschaftlichen Flächen angebaut werden muss. Der Ertrag aus Mikroalgen ist zudem um ein Vielfaches größer als bei Kraftstoffen aus anderer Biomasse. Darüber hinaus ist der Bioalgenkraftstoff biologisch abbaubar und umweltschonend, wenn er versehentlich in die Umwelt gelangt. Die Verbesserung der Produktivität und die Senkung der Kosten sind für die breite Verfügbarkeit von Algen-Biokraftstoffen von grundlegender Bedeutung.
Zukünftig auch reine E-Fahrzeuge
Der japanische Autobauer wird reine Elektrofahrzeuge als Lösung in erster Linie in Regionen einführen, die Strom zu einem größeren Anteil aus erneuerbaren Energiequellen erzeugen oder bestimmte Fahrzeugtypen einschränken, um die Luftverschmutzung zu reduzieren. So führt Mazda sein erstes vollständig selbst entwickeltes Elektrofahrzeug, den Mazda MX-30, jetzt auch im deutschen und europäischen Markt ein. Der Vorverkauf läuft bereits, zu den deutschen Mazda Händlern rollt der MX-30 in der zweiten Jahreshälfte 2020.
Weitere Infos: www.mazda.de